Treffpunkt / Start: 03. April 2022 / 10:35 Uhr an der Straßenbahnhaltestelle Zwätzen (eine Haltestelle vor Endhaltestelle)
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Der Jägerberg besitzt eine wunderschöne, aber auch typische Kulturlandschaft, wie sie oft am Rand einer Großstadt im 20. Jahrhundert entstanden ist. Sie bietet neben angenehmen Naturräumen viele Ausblicke ins Saaletal, eine Hochfläche und etliche kleine und große Rinnen am mitunter steilen Hang. Das gesamte Gebiet ist Landschaftsschutzgebiet, ein Teil EU-Vogelschutzgebiet. Ein nordöstlicher Teil wurde zu einem sog. „Wildniswald“ erklärt. Die Schäferei auf dem Jägerberg ist schon mehrere Jahrzehnte in Betrieb.
Wegen der freien und erhobenen Lage des Bergrückens wurde in den 1930er Jahren ein militärischer Flugplatz angelegt. Die Nutzung als Militärstandort durch Wehrmacht, NVA und GSSD dauerte bis knapp über die Wendejahre an, danach folgten Mischnutzungen durch bspw. Abfall- oder Bodenverwerter. Die Behandlung von Altstandorten solcher Art brachte es mit sich, dass zwar viele Gebäude entfernt und mögliche kontaminierte Flächen abgedeckt wurden, der Abfall aus den 80 Jahren aber immer noch vor Ort in der Landschaft komplett zu finden ist. Er ist nur zugewachsen und mit Humus bedeckt. Abfälle wie Asbest, Kampfmittelreste, verunreinigte Böden und Bauschutt oder Bausubstanz im Allgemeinen zählen nicht unter den gesetzlichen Begriff der „Altlast“. Ein Text einer 2021 eröffneten Informationstafeln lautet zwar folgendermaßen:
„Nur noch wenige übrig gebliebene Gebäude erinnern an die militärische Nutzung. Nach Abschluss der Renaturierung fügt sich die Fläche harmonisch in das Landschaftsschutzgebiet Mittleres Saaletal ein. Der Grüne Gürtel aus Schutzgebieten um die Kernstadt ist wieder geschlossen – eine […] herausragende Situation, welche für eine Stadt dieser Größe in Deutschland wohl einzigartig ist.“
Dennoch findet sich der oben aufgezählte Abfall auf ca. 500 Meter in dem zum Saaletal gelegenen Hang, dazu mehrere ausgedehnte Müllkippen, deren Inhalte bis in den Wildniswald gekullert sind, Überreste von militärischen Übungsgebieten, die nicht in allen Fällen von Kampfmitteln beräumt scheinen, Reste von vier Depots aller vertretenen Armeen, und eine ausgedehnte Müllkippe, deren Ausläufer noch 100 Meter in das Tal reichen, in dem unten der Burschenplatz liegt. In der Aufzählung fehlen jene Altlasten die, wie in anderen Fällen bekannt, in der Militärzeit vergraben wurden, oder belastete Bodenschichten im Untergrund.
Aus dieser Vielfalt werden wir eine Route am Berg entlang wählen. Naturaufenthalte sind immer erhaben und im positiven Sinne folgenreich für Gesundheit und Fitness. Bitte denken Sie an ein ausgezeichnetes Essen zum Picknick und ausreichend Trinkwasser, dazu vielleicht eine passende Sitzunterlage.
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